Südafrikanische Autos

Südafrikanische Autos/ Kleinigkeiten II

Heute erschlage ich gleich mal 2 Fliegen mit einer Klappe und berichte über die „Kleinigkeiten“ im Verkehr hier unten in Südafrika.

Natürlich habt ihr alle schon mitbekommen, dass hier unten wie in einigen anderen fehlgeleiteten Ländern immer noch auf der falschen Straßenseite gefahren wird, aber abgesehen davon gibt es auch noch einige andere „Kleinigkeiten“ die einem so auffallen.

 

Minibusse/ öffentlicher Nahverkehr

Dazu möchte ich zuerst sinngemäß zwei Zitate aus verschiedenen Reiseführer wiedergeben:

 

„Minibussen sollte man immer die Vorfahrt gewähren, sie nehmen sie sich eh meist, sind oft aggressiv und meist bewaffnet.“

 

„Minibusse sind nie voll, aber fast immer hoffnungsvoll überfüllt.“

 

 

Das erste Zitat konnte ich bisher zum Glück nicht nachvollziehen, auch wenn die Minibusfahrer oft etwas ruppig fahren, gab es bisher keine Probleme. Das zweite stimmt dafür umso mehr! In die kleinen Minibusse drängen sich so viele Menschen wie möglich um dann kostengünstig und möglichst schnell von A nach B zu kommen.

Insgesamt ist Minibus fahren aber eher für Eingeweihte, da es keinen richtigen Fahrplan gibt und man mit den Minibusfahrern deshalb über verschiedenste Fingerzeichen kommuniziert die einen dann hoffentlich zum richtigen Zielort bringen.

Auch wenn es erstmal abenteuerlich klingt ist es hier das Transportmittel Nr.1 da es keinen anderen, vernünftigen öffentlichen Nahverkehr gibt und ich vermute wenn man erstmal den Dreh raus hat…

 

4-way-stops

Noch etwas was man so in Deutschland nicht kennt, die so genannten 4-way-stops. Im Grunde handelt es sich dabei um eine einfache Kreuzung zweier kreuzender Straßen mit der Ausnahme, dass sich an wirklich jeder ankommenden Straße ein Stopp-Schild befindet.

Die Regel dazu ist einfach: Wer zu erst kommt, malt zu erst.

Wer also als erstes an die Kreuzung dran fährt darf auch entsprechend als erster fahren. Meiner Meinung nach eine erst mal seltsame Sache, aber aus meiner Sicht erhöht es die Aufmerksamkeit beim Anfahren an eine Kreuzung deutlich, da man doch sehr darauf achten muss an welcher Stelle man nun fahren darf.

 

LKWs

Grundsätzlich sind LKWs erstmal größer, schwerer und mehr beladen als in Deutschland. So wundert es kaum, dass hier die amerikanischen Marken wie z.B. Freightliner und Mack hier weitaus häufiger zu sehen sind als in europäischen Ländern.

In Deutschland wird über den Gigaliner gestritten? Pah, hier werden einfach zwei Anhänger an einen LKW gehangen..

Besonder bei Tanklastern finde ich das immer etwas bedenklich… wenn es da mal knallt, knallts richtig… aber gehen wir mal nicht vom schlimmsten aus.

 

Ladungssicherung/ Beladung

Auch ein Thema was die LKWs betrifft, aber nicht ausschließlich, viel öfter sieht man nämlich die bereits im ersten Auto-Artikel erwähnten Pick-Ups mit teilweise beängstigenden Ladungen rumfahren.

Hier mal ein Beispiel:

Und das ist hier leider keine Ausnahme, sondern eher die Regel.. immer wieder interessant zu sehen, aber sicherlich nicht ganz ohne.

 

Aber ganz ehrlich? Auch wenn einiges haarsträubend oder gefährlich ist, ein Stückchen Unbesorgheit und Lockerheit könnte sich der ein oder andere Deutsche sicherlich vom Südafrikaner abschneiden! (Übrigens kein Aufruf zu Kannibalismus oder Gewalttaten, sondern mehr oder weniger ernst gemeinte Sozialkritik)

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Südafrikanische Autos I

Wie die meisten von euch sicherlich wissen stehe ich auf Autos. Vor allem auf alte Autos – so gesehen ist Südafrika fast ein Paradies für mich!

Nicht nur durch das geringere Durchschnittseinkommen sieht man hier viele alte Autos, sondern auch einfach weil viele Autos hier viel länger produziert wurden als in anderen Ländern.
Dies ist durchaus eine beliebte Strategie bei den Automobilherstellern in Schwellenländern, da es in diesen Ländern wichtiger ist ein bewährtes und günstiges Auto zu produzieren als alle paar Jahre ein neues Modell auf den Markt zu werfen.
So wurde zum Beispiel der VW Käfer bis 2003 in Mexiko gebaut.

Ein weiteres Beispiel für diese Taktik ist unser bereits erwähnte Leihwagen – der VW Polo Vivo. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um das alte Modell des VW Polo, ein paar optische Veränderungen und fertig ist ein billiger Wagen für Schwellenländer! Perfekt.

Etwas anders verhielt es sich beim Golf I. Ein Auto das man in Deutschland inzwischen eher auf Oldtimertreffen als auf der Straße findet ist hier weiterhin fester Bestandteil des Straßenverkehrs. Und zwar heißt er hier VW Citi Golf.
Als Reaktion auf die schlechten Verkaufszahlen des VW Golf II entschied man sich einfach den Golf I weiter zu produzieren. Man passte ihn sowohl technisch als auch optisch immer wieder etwas angepasst, so dass er am Ende mit Golf III und Polo III Technik bestückt war.
So wurde er dann bis 2009 hergestellt!

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Sehr auffällig für Südafrika ist auch, dass der Anteil an Pick-Ups unglaublich hoch ist.
Sie werden hier für wirklich alles benutzt. Natürlich als Lastesel, aber auch als Bus-Ersatz oder einfach als Familienkarre (dann meistens die etwas neueren und größeren).
Pick-Ups gibt es hier in tausend Varianten, fast jedes Auto gibt es auch als Pick-Up (z.B. Opel Corsa).
Ein Exemplar welches ich sehr mochte:

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Aber seid euch sicher, dass ihr noch das ein oder andere Bild eines Pick-Ups sehen werdet, denn hier gibt es wirklich skurrile Sachen zu beobachten.

Noch ein krasser Unterschied zu Deutschland ist der Zustand der Autos. Während es auf der einen Seite die Neuwagen in fast tadellosem (deutschen) Zustand gibt, sind auf der anderen Seite die älteren Autos die sicherlich nicht mehr über den TÜV kommen würden. Dies liegt daran, dass soweit ich das verstanden habe nur beim Eigentümer-Wechsel eine Art TÜV fällig ist, wobei dieser sicherlich nicht so streng ist wie in Deutschland.
Leider bisher ein Exemplar dieser Art fotografiert:

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Wobei das sicherlich noch einer der „harmloseren“ Sorte ist. Gut gefallen hat mir auch ein Polo bei dem der komplette vordere Kotflügel fehlte, sodass man einen wunderbaren Ausblick auf Federung hatte – leider hatte ich da grad keine Kamera zur Hand.

Aber seid euch sicher ihr werdet noch ein bisschen was über südafrikanische Autos erfahren!

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