Am Donnerstag war in Südafrika „Nationaler Frauentag“ an dem der Frauen-Protestbewegung während der Apartheidt gedacht wird – für uns die perfekte Gelegenheit ein verlängertes Wochenende einzuschieben und einen Trip zum Kruger Nationalpark zu unternehmen.
Natürlich wollten wir keine Zeit verschwenden, also hieß es früh morgens aus dem Bett gefallen, kurz über das von unserer „Gastmutter“, die das lange Wochenende auch für einen Camping-Trip nutzte, vorbereitete Frühstück hergefallen und dann auf den Fahrersitz geschwungen und die ca. 400km lange Fahrt in Angriff genommen.
Unser erstes Ziel war die Summit Lodge in Graskop, einem kleinen Ort direkt an der Panorame Route. Von dort ist sowohl das Blyde River Canyon Naturreservat mit seinen Sehenswürdigkeiten als auch der Kruger Nationalpark sehr gut zu erreichen und eine weitere Besonderheit hat das kleine Örtchen auch noch zu bieten, dazu aber mehr im Teil 4.
Die Panorama Route macht ihrem Namen alle Ehre, der Ausblick der sich aus der Seitenscheibe bot war teilweise einfach atemberaubend und ist in Fotos kaum festzuhalten – versucht haben wir es natürlich trotzdem:
In Graskop angekommen haben wollten wir nur schnell in unsere Unterkunft einchecken und dann direkt weiter zum Sight-Seeing.
Gebucht hatten wir übrigens ein so genannten Rondavel – eine Nachbildung der traditionellen, runden Hütten der Einheimischen und bis auf die sehr spärliche Ausstattung (keine Heizung) und das grausige Bad ist das auch eine nette Idee. Für die drei Nächte war es trotzdem in Ordnung.
Da wir für den Kruger Nationalpark zwei ganze Tage eingeplant haben stand für diesen ersten, angebrochenen Tag die nähere Umgebung mit ihren natürlichen Attraktionen auf dem Plan. Also fuhren wir einen Teil unserer Strecke zurück um zu den „Mac-Mac Falls“ zu gelangen.
Dort angekommen ging es zu Fuß weiter vom Parkplatz zu einer Aussichtsplattform von der ich zum ersten Mal in meinem Leben einen so hohen Wasserfall sah.
Leider war das Erlebnis etwas durch den etwa 2 Meter hohen Zaun getrübt – eine Kompaktkamera passt aber glücklicherweise durch so einen Zaun durch, weshalb ihr heute das ganze ohne Zaun und in Farbe genießen dürft.
So imposant so ein Wasserfall auch ist, einen ganzen Tag beschäftigt er einen nicht, also ging es geradewegs weiter – unser nächstes Ziel: „The Pinnacle“.
„The Pinnacle“ ist eine freistehende Granitsäule am Rande des Übergangs vom Highveld zum Lowveld, wo sich durch Plattenbewegungen das Land innerhalb weniger Meter um bis zu 700m absenkt.
Hier hat Marco übrigens auch dieses überaus coole 360°-Panoramabild gemacht: Panorama-Bild
Aber natürlich gibt es auch ganz „normale“ Fotos:
Auch hier gilt wieder: imposant, aber weder zeitfüllend noch viel drüber zu berichten, also schnell weiter zum nur wenige Kilometer entfernten „God’s Window“.
Von hieraus hat man ebenfalls einen Ausblick auf das Lowveld, bei gutem Wetter wirklich über den Horizont hinaus.
Wird in vielen Reiseführern „God’s Window“ als Must-See angepriesen möchte ich dem widersprechen und lieber zum „Pinnacle“ raten, da es meiner Meinung nach den interessanteren Ausblick bietet, aber durch die Nähe zueinander sollte man sich am besten beides angucken.
Ebenfalls in Reichweite lagen die „Lisbon Falls“ – unsere zweiten Wasserfälle an dem Tag, aber auf keinen Fall die Zweitplatzierten! Schon das Fehlen eines hohen Zauns machte diese Wasserfälle um einiges interessanter, aber auch die Umgebung machte etwas mehr her als bei den „Mac-Mac Falls“.
Der ideale Standort also um selbst mal wieder mit aufs Bild zu huschen:
Aber auch damit war der Tag noch nicht erschlagen, eine Sache, die „Bourke’s Luck Potholes“ standen noch auf unserer Tagesliste, also nochmal ins Auto geschwungen und die letzten Kilometer (bis auf die Strecke zurück zur Lodge) für diesen Tag heruntergerissen.
Die „Bourke’s Luck Potholes“ sind eigentlich nur ein paar Löcher in einem Canyon die durch Auswaschung und sich in Strudeln bewegende Steine entstanden sind. Benannt sind sie übrigens nach dem Goldsucher Tom Bourke, der in diesem Canyon geringe Mengen Gold gefunden hat und daraufhin das Land gekauft hat, später stellte sich allerdings raus, dass die Goldader selbst ein Stück flussaufwärts lag und damit leider außerhalb seines Claims.
Auch wenn er also kein Gold gefunden hat, die Potholes sind trotzdem einen Blick wert, da sie sehr interessant und unnatürlich aussehen.
Anschließend machten wir uns auf den Weg zu unserer Lodge, wo wir uns noch schnell im Restaurant den Magen vollschlugen und dann auch irgendwann ins Bett gingen.
Für mich gab es übrigens eine Art „Cord’on Bleu“ nur zur Abwechslung nicht mit Käse und Schinken gefüllt, sondern mit Muscheln und Feta-Käse.
Durchaus eine interessante Mischung und das was die Lodge mit unserem Rondavel „versaut“ hat, hat sie zumindest mit dem Essen wieder etwas rausgeholt – wäre da nicht der typisch südafrikanische, schlechte Service – aber auch das ist ein Thema für einen meiner nächsten Blog-Einträge.