Südafrikanische Kleinigkeiten

Mein Bruder hat es in einem meiner letzten Blog-Einträge als Kommentar erwähnt, dass es doch sicher die ein oder andere Kleinigkeit gibt die hier in Südafrika anders ist als in Deutschland.
Darauf möchte ich natürlich gerne eingehen – Leserwünsche sind immer willkommen und sparen mir außerdem auch die mühsame Arbeit der Themenfindung, wenn es mal wieder nichts bloggenwertes gab – aber anfangen möchte ich gleich mit einer kleinen Enttäuschung: die von meinem Bruder angesprochenen Sanitäreinrichtungen (Dusche, Wasserhahn usw.) befinden sich allesamt auf deutschem Standard, sodass es dort eigentlich nichts zu berichten gibt.
Auch die Benutzung der Toilette bedurfte keiner Eingewöhnungszeit – wie sagt man so schön: „Passt wie Arsch auf Eimer“!

Übrigens für die „Verschwörungstheoretiker“ unter euch: die Toilette fließt (zumindest in meinem Zimmer) gegen den Uhrzeigersinn ab, wer das also mal mit einer deutschen Norm-Toilette vergleichen will – nur zu, aber dann bitte auch hier berichten 😉

Und was gibt es sonst noch so an Kleinigkeiten? Auf den ersten Blick erstaunlich wenige… ehrlich gesagt, lässt es sich hier ähnlich leben wie in Deutschland.
Natürlich ist das Wetter/ Klima ein ganz anderes und selbst jetzt im Winter wird es tagsüber teilweise auch 20°C und auch die Präsenz von Armut, Ausbeutung und Kriminalität ist eine ganz andere, aber bezogen auf die Kleinigkeiten gibt es einige Überschneidungen.

Da ich von solchen „Kleinigkeiten“ bisher nicht wirklich Fotos gemacht habe, wird dies wohl ein sehr textlastiger Beitrag, bedankt euch bei meinem Bruder dafür.

Supermärkte

Supermärkte sind in Deutschland ja so ein Thema, der eine liebt seinen Discounter, der andere schwört auf die etwas teurere Markenware aus dem „richtigen“ Supermarkt und andere wiederum kaufen immer noch bei Tante Emma um die Ecke (na gut, ich gebe zu das dürften die Wenigsten sein). Und im Endeffekt wissen wir alle aus den Medien, dass ja doch im Endeffekt meist das selbe drin ist, aber darum geht es hier ja nicht…
Südafrikanische Supermärkte müssen den deutschen aber im Normalfall in nichts nach stehen, die Preise bewegen sich auf deutschem Niveau, teilweise leider etwas teurer. Einen richtigen Discounter habe ich bisher nicht entdecken können, ist vermutlich eher ein deutsches (Export-)Phänomen, günstigere Eigenmarken gibt es aber auch hier relativ viele.
Die größten Märkte sind aus meiner Sicht zur Zeit „Pick ’n Pay“ (ein „normaler“ Supermarkt) und „Woolworths“ (viele Eigenmarken, viel Frisches, etwas teuer, dafür meist gute Qualität), aber es gibt z.B. auch den „Spar“-Markt, da stellt sich dann wohl eher die Frage ob es den noch in Deutschland gibt, und einige kleinere Supermärkte.
Das Sortiment lässt eigentlich keine Wünsche offen, es gibt z.B. auch Haribo Goldbären und Kinder Schokobons, nur bei richtigem Brot wird die Suche etwas beschwerlich, aber notfalls gibt es hier wohl auch eine deutsche Bäckerei.

In der ersten Woche taten wir uns nur schwer daran Bier für die Abende zu finden, nach einiger Zeit standen wir kurz vorm Erfolg bis wir dann bemerkten, dass es sich bei den gefundenen Flaschen lediglich um alkoholfreies Bier handelte… was ein Pech, glücklicherweise fanden wir dann irgendwann heraus, dass es direkt nebenan einen extra „Pick ’n Pay Liquor Store“ gibt, also alles gut.

Tankstellen

Sind Lebensmittel hier in Südafrika teilweise etwas teurer ist der Sprit im Gegenzug natürlich etwas billiger, trotzdem zahlt man umgerechnet immer noch ca. 1€/ Liter, aber das reicht aus um auch mal längere Touren zu machen ohne hinterher an Geldnot zu leiden!
Dafür wird man als Kunde wirklich noch als König behandelt, der Tankwart ist hier nämlich lebendig wie eh und je – es wird getankt, die Fenster geputzt und bei Bedarf sogar noch Luftdruck und Ölstand kontrolliert – was ein Leben.
Natürlich honoriert man das Ganze mit einem kleinen Trinkgeld und die Tankwarte sind meistens so happy, das ist unfassbar, dabei verdienen sie vermutlich nur einen Bruchteil dessen was ein HartzIV-ler verdient.
Aber das ist halt auch ein Unterschied hier in Südafrika – die Menschen sind halt meistens ein bisschen lockerer!

Begrüßung

Wer in Deutschland schon mal in einem Unternehmen wie Benteler oder einem anderen handwerklichen/ industriellen Betrieb gearbeitet hat wird es kennen: „Morg’n“ und „Mahlzeit“ als Begrüßung sind vollkommen gewöhnlich.
Hier in Südafrika ist das grundsätzlich erstmal gar nicht so anders, nur am morgen kann man manchmal etwas interessantes beobachten, auch wenn wir uns dabei noch nicht ganz sicher sind, denn manchmal macht es den anschein, als ob das „morning“ gleich oft gesagt wird wie die Anzahl der Personen im Raum, das kann sich dann manchmal schon etwas lustig anhören.
Insgesamt muss man aber sagen, dass die Schwarzen bei der Begrüßung meist freundlicher sind und sich auch eher für einen interessieren als die Weißen.

Auch ein sehr beliebtes Zeichen ist hier der „Daumen hoch“. Nicht unbedingt zur Begrüßung, aber sonst in fast jeder Situation zu benutzen, als Bedankung, als Zeichen, dass alles okay ist und, und, und… auch daran muss man sich erstmal gewöhnen.

Ja, das sind so die „Kleinigkeiten“ die mir auf die Schnelle eingefallen sind, bei Bedarf erweitere ich das hier natürlich nach und nach.
Bis dahin.

Kategorien: Südafrika allgemein | Schlagwörter: , , , , , , , | 4 Kommentare

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4 Gedanken zu „Südafrikanische Kleinigkeiten

  1. Diana

    Ja, das ist doch auch mal ein interessanter Blog-Eintrag. Da hört bzw. liest man auch mal etwas anderes, als nur über die „Besucherattraktionen“ 🙂 Schön. Weiter so *Daumen hoch* 😛

  2. Gunther

    Moin, moin … so fängt der Tag doch gut an, wenn ich was von meinem Sohn lesen kann. Das war sehr interessant, mein Lieber. Was mich interessieren würde, was die Menschen zum Beispiel bei Benteler verdienen, wenn die Preise beim Einkaufen vergleichbar bis höher sind. Und was Mietwohnungen kosten oder so. Sprich: was kostet der ganz normale Wahnsinn, das Leben? Achja, vielen Dank an Hannes, das hat doch zu einem interessanten Eintrag geführt.

  3. Gunther

    Ach und noch was: was ist es denn nun für ein Gefühl, wenn mittags die Sonne im Norden steht?

  4. Jonas

    gegen den Uhrzeigersinn 😉

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